Freitag, 25. Juli 2014

Retro-Gedöns: Double Dragon 3 (Gameboy)

Früher hatte ich einen Gameboy. So einen grauen, der mit Tetris verkauft wurde. Warum auch immer, aber ich kann mich nur noch an einen Bruchteil der Spiele erinnern, die ich auf dem kleinen Ding gespielt habe. Trotzdem hatte ich das steigende Bedürfnis, mir mal wieder einen zu kaufen, denn meinen eigenen musste ich damals verkaufen (für mein Super Nintendo? Ich weiß es wirklich nicht mehr). Und auch wenn es kein grauer wurde (sondern ein schwarzes Modell), habe ich auch vergessen, wie schlecht das Display des Ur-Modells doch war. Na ja, ich denke, da wird demnächst noch ein Gameboy Pocket fällig sein, der zwar auch Retro-Feeling verbreitet (mehr als ein Advance), aber ein deutlich verbessertes Display mitbringt.

Nur echt mit Flohmarkt-Schmodd... äh -Patina auf dem Modul!
Und was spiele ich mit dem "neuen" Spielzeug? Heute widme ich mich einem Spiel, das ich vor kurzem in einem Anflug von Game Chasers - Fieber auf einem Flohmarkt für ganze 3€ erstanden hatte: Double Dragon 3 - The Arcade Game. Ein erhofftes Super-Schnäppchen war das übrigens nicht, denn auf ebay bekommt man das Spiel regelmäßig zum gleichen Kurs. Schade auch, aber schon der Versuch, einen "Flohmarkt-Schatz" zu heben, hat Spaß gemacht.

Selbst die große "3" ist auf dem Display schlecht zu erkennen
Double Dragon hat zweifellos noch einen guten Namen, hat die Reihe doch einige klassische 2D-Brawler hervorgebracht. Wer nicht genau weiß, was das ist: man geht mit einem Charakter von links nach rechts und vermöbelt mit relativ limitierten Moves eine Unmenge von Gegnern. Paradebeispiele für diese Spielgattung sind Titel wie "Final Fight", "Streets of Rage" und eben "Double Dragon". Ein moderner (und natürlich viel aufwendigerer) Vertreter ist das "Scott Pilgrim"-Spiel.

Das Intro sieht noch ganz gut aus...
Und wie ist diese Version für den Gameboy nun? Schlecht. Schwer ist retro, aber das Spiel hat viel zu viel Spaß den Spieler zu verkloppen. Das kleine pixelige Spieler-Sprite wird von Anfang an von zahlenmäßig überlegenen Baddies angegangen. Mit dem "normalen" Repertoire hat man da kaum eine Chance. So verlegt man sich schnell auf den immer gleichen Sprungkick und hofft auf das Beste. So habe ich es schon in den zweiten Level (und da zum Endgegner, glaube ich zumindest) geschafft, aber Spaß macht das nicht. Dazu kommt auch noch, dass die Grafik auf dem Display des Ur-Gameboys überaus matschig daherkommt und man schnell Probleme hat, die eigene Figur von den Gegnern und vom Hintergrund zu unterscheiden. Die Musik ist nett, weil treibend, aber auch sehr repetitiv.

Irgendwo in diesem Pixelhaufen links, befindet sich meine Spielfigur und bekommt übelst aufs Maul!
Was bleibt also? Ein beinhartes und bockschweres, unattraktives Spiel mit einem großen Namen, das mich nicht reich macht, keinen Spaß macht und die Augen anstrengt. Dass retro schwierig bedeuten kann, aber auch gut, das beweist mein zweiter Flohmarktkauf. Auch ein großer Name und ein Teil einer langen Reihe an Spielen, aber ein ganzes Stück besser als Double Dragon 3 - The Arcade Game. 

Bevor ich das in meine neu erstandene schwarze Hardware stecke, brauch ich aber erst mal etwas Ruhe und Augentropfen. Ich wusste wirklich nicht mehr, wie anstrengend Gameboy-Spielen sein kann. Aber als ich meinen damals hatte, war ich natürlich noch jünger und meine Augen nicht durch Retina-Displays verweichlicht. Früher war alles besser?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen